Die Meinung der Einwohner ist gefragt

Die Planung des 200-Millionen-Projekts «Neumatt» schreitet voran. Ende August wird die Bevölkerung über den aktuellen Stand informiert. Gleichzeitig wollen Eigentümer, Investoren und die Gemeinde die Bedürfnisse der Spreitenbacher abholen.

Modell <em>des Bauprojekts «Neumatt» mit bestehenden und neuen Bauten.zVg</em>
Modell <em>des Bauprojekts «Neumatt» mit bestehenden und neuen Bauten.zVg</em>

«Wir wollen wissen, was die Bevölkerung will», sagt Gemeindepräsident Valentin Schmid. Zwar hat die Gemeinde nur beschränkt Einfluss auf das Projekt mit den geplanten zwei Hochhäusern und den rund 500 Wohnungen, die an die westliche und südliche Flanke des Shoppingcenters angebaut werden. Bauherr dieses 200-Millionen-Projekts ist der «Credit Suisse Real Estate Fund Interswiss», ein Immobilienfonds der Credit Suisse.

Dennoch ist auch die Gemeinde stark ins Projekt involviert. Einerseits wegen des Stadtparks, der später auf dem benachbarten Areal entstehen soll, das im Besitz der Gemeinde ist.

«Aus finanziellen Gründen ist jedoch geplant, den Park erst später zu entwickeln», so Schmid. Dennoch will die Gemeinde die Wünsche der Bevölkerung zur Entwicklung «Neumatt» bereits jetzt abholen. «Wenn das Volk beispielsweise das Wegnetz bereits jetzt realisieren will, werden wir die Pläne dafür erstellen und versuchen, sie umzusetzen.»

Gültige Bau- und Nutzungsordnung benötigt

Auch wegen der Rahmenbedingungen ist die Gemeinde ins Projekt involviert: Die Gemeinde legt den Entwicklungsrichtplan fest. «Um einen rechtsgültigen Entscheid fällen zu können, brauchen wir zudem eine gültige Bau- und Nutzungsordnung», so Schmid. Bis Ende 2019 soll die revidierte BNO vorliegen, danach kann der Gestaltungsplan festgelegt werden.

In der Zwischenzeit wird im Hintergrund intensiv geplant. Zurzeit sind sieben Planungsteams in einem vom Unternehmen Losinger Marazzi als Entwickler organisierten Studienauftrag dran, die Architektur und die Landschaftsgestaltung des Projekts «Neumatt» auszuarbeiten.

Eine Fachjury, in der auch der Spreitenbacher Bauverwalter Oliver Hager Einsitz hat, wird aus den sieben Vorschlägen ein Siegerprojekt oder eine Kombination von Siegerprojekten für die weitere Ausarbeitung auswählen.

Workshop für Interessierte

Vom Dienstag, 28. August, bis am Freitag, 31. August, werden der Bevölkerung im Zentrumsschopf sämtliche Vorschläge präsentiert. Zudem führt die Gemeinde zusammen mit der Totalunternehmerin und Entwicklerin Losinger Marazzi am Samstag, 1. September, von 10 bis 15 Uhr einen Workshop für alle Interessierten durch.

Die Spreitenbacher haben die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen, Ideen einzubringen und mit Fachleuten zu diskutieren. «Sowohl für Losinger Marazzi und Credit Suisse als auch für die Gemeinde ist es wichtig, die Bevölkerung in geeigneter Weise einzubeziehen», sagt Schmid.

Unter www.zentrum-neumatt.ch findet man zudem viele Informationen zum Projekt. Gut verständlich werden Fragen zum Projekt beantwortet. Etwa die Frage, was das Ziel des Zentrums «Neumatt» ist: «Es verbindet Spreitenbachs bestehende Ortsteile und schafft eine Mitte mit viel Grün und neuen Begegnungsorten.»

Bedürfnisse der Bevölkerung beachten

Für Gemeindepräsident Valentin Schmid ist wichtig, dass diese Begegnungsorte den Bedürfnissen der Spreitenbacher entsprechen. Deshalb wurde eine Begleitgruppe ins Leben gerufen, die Anliegen aus der Bevölkerung vertritt. «Wir wollen hören, was die Bedürfnisse sind.

Ist es ein Ballspielplatz oder ein Wegnetz? Wird bei der Erdgeschossnutzung ein Coiffuresalon, eine Kindertagesstätte oder etwas anderes gewünscht?», so Schmid. Er hofft auf grosse Beteiligung an der Ausstellung im Zentrumsschopf und am Workshop.

Bei der Gemeinde sind in der Mitwirkungsphase zum Entwicklungsrichtplan bereits 56 Vorschläge eingegangen. Diese flossen teilweise bereits in die Planungen ein.

 

Zentrumsschopf: Präsentation der Resultate des Studienauftrags, Dienstag, 28. August, bis Freitag, 31. August, 17 bis 19 Uhr; Workshop am Samstag, 1. September, 10 bis 15 Uhr. Weitere Informationen zum Projekt: www.zentrum-neumatt.ch.

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