«Beteiligt euch daran»

Rund 30 Personen trafen sich vor acht Tagen zum monatlichen Treffen des Vereins «Pro Spreitenbach». Hauptthema war die geplante Zentrumsentwicklung beim Shoppi Tivoli mit Stadtpark und 500 neuen Wohnungen.

Pro-Spreitenbach-Treffen im Restaurant Sternen.Foto: bär
Pro-Spreitenbach-Treffen im Restaurant Sternen.Foto: bär

«Durch die neuen Wohnungen im mittleren und höheren Preissegment ziehen neue Einwohner und gute Steuerzahler nach Spreitenbach, das ist auch für die Gemeinde durchaus ein Mehrwert», so Radhia Rüttimann von der Credit Suisse. Zusammen mit dem Raumplaner, dem Kommunikationsverantwortlichen und dem Projektmanager stellte sie das Projekt vor zehn Tagen am Treffen von «Pro Spreitenbach» vor. Anschliessend standen sie Red und Antwort, was von den Anwesenden rege genutzt wurde.

Eine Teilnehmerin wollte wissen, welche Fakten dafür sprächen, dass diese guten Steuerzahler dann auch tatsächlich eine Wohnung mieten würden. «Der Bevölkerungsdruck aufs Limmattal ist unbestritten und wird von diversen Studien bestätigt. Doch nur mit neuem Wohnraum kann man bessere Steuerzahler anziehen. Sie ziehen nicht in bestehende alte Wohnungen», begründete Rüttimann. Auch Projektleiter Adrian Baumann gab sich zuversichtlich. «Wir glauben daran, sonst hätten wir in den letzten Jahren nicht mehr als Hundert Millionen Franken ins Shoppi investiert.»

«Wenn ihr attraktive Wohnungen bauen wollt, müsst ihr den Güterbahnhof schliessen», gab jemand zu bedenken und sprach die Lärmemissionen beim Rangieren der Waggons an. Dafür gebe es technische Möglichkeiten, sagte Rüttimann, worauf jemand entgegnete, dass dies im Sommer nichts nütze, wenn man draussen auf dem Balkon sitze.

Eine Person wollte wissen, ob die Feuerwehr auch in dieser Höhe Einsatz leisten könne. «Der Brandschutz wird ab dem 11. Stock über separate Treppenhäuser geregelt», antwortete Gemeindepräsident Valentin Schmid.

«Ich bekomme Angst, wenn ich den Stadtpark sehe», sagte eine weitere Anwesende. Zwar sehe die Visualisierung schön aus, doch ein Stadtpark könne auch als Drogenumschlagplatz oder für Littering dienen. Sie wollte wissen, ob Massnahmen angedacht seien, um dem entgegenzuwirken. Man sei sich dessen bewusst und arbeite anderorts mit der Securitas zusammen. «Wir überlegen uns auch, in den Hochhäusern einen Concierge anzustellen, der schaut, wer rein- und rausgeht», so Rüttimann.

Der Stadtpark, so Schmid, sei noch nicht definitiv geplant. Ebenso, ob sich der Investor im Rahmen der Mehrwertabschöpfung finanziell daran beteiligen würde. Im Finanzplan bereits eingerechnet ist hingegen die Infrastruktur für eine Bevölkerung von 15000 Einwohnern.

Ein mehrmals angesprochenes Thema war am Mittwochabend die mögliche Busverbindung durch die Baumgartenstrasse. Raumplaner Dieter Zumsteg gab zu bedenken, dass die Linienführung des Busbetriebs nichts mit dem Projekt zu tun habe. Weiter informierte er über die Einflussmöglichkeiten der Bevölkerung am geplanten Projekt: «An der Gemeindeversammlung wird voraussichtlich in der ersten Hälfte 2018 über die Zonenplanänderung abgestimmt. Bei einer Ablehnung kann das Projekt nicht umgesetzt werden.»

Die Bevölkerung konnte sich bis Mitte November schriftlich beim Gemeinderat zum Projekt äussern. Die eingegangenen Meldungen werden zurzeit vom Gemeinderat geprüft und fliessen in die Planungen ein. Das Projekt Zentrum werde auch mit anderen laufenden Projekten abgestimmt. Sowohl der Gemeinderat als auch die Investoren hätten kein Interesse an leeren Wohnungen und seien an einem gut funktionierenden Zentrum interessiert.

«Das ist auch der Verein Pro Spreitenbach», sagte dessen Präsident und Organisator des Treffens, Peter Wurzer, und bedankte sich bei den Referenten und Teilnehmern. «Beteiligt euch daran, es ist wichtig, dass Investoren und Gemeinderat wissen, was euer Begehren ist.»

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