«Unser Wald ist uns wichtig»

Über 60 Personen bekamen an einem zweistündigen Rundgang im Killwangener Wald viel Interessantes über die Walnutzungen und Waldleistungen zu hören.

Am Waldumgang in Killwangen erfuhr man viel Interessantes. Foto: zVg
Am Waldumgang in Killwangen erfuhr man viel Interessantes. Foto: zVg

Walter Hubmann, Gemeinderat und Ressortchef Wald, begrüsste die grosse Besucherschar aus Killwangen und Spreitenbach. Deutlich machte er auf die schwierige wirtschaftliche Situation im Wald aufmerksam, wo trotz sehr grossem Einsatz des Forstpersonals höchstens eine schwarze Null zu erreichen ist. «Unser Wald ist uns wichtig und muss uns deshalb auch etwas wert sein», betonte Hubmann. «Die Holznutzung ist nicht die einzige Funktion des Waldes», schloss sich Revierförster Peter Muntwyler seinem Vorredner an. «Die Schutz- und Erholungsfunktionen müssen ebenfalls beachtet werden, nur ergeben sich daraus für den Forstbetrieb keine Erträge.»

Bei der Waldbewirtschaftung müssen die Vorgaben des naturnahen Waldbaus beachtet werden. So zum Beispiel die Waldverjüngung mit standortgerechten Baumarten und genügend Laubholzanteil, welche gewisse wirtschaftliche Einschränkungen für den Forstbetrieb mit sich bringen. Auch muss bei der Arbeit immer rationeller vorgegangen werden, denn der Holzpreis sinkt seit über 30 Jahren und hat sich in dieser Zeit mehr als halbiert. So ist die Holzernte nur noch knapp kostendeckend, die anderen Funktionen können nicht mehr quersubventioniert werden.

Damit die Holzernte möglichst rationell ausgeführt werden kann, braucht es auch entsprechende Maschinen. Obelix, so wurde der vor einem Jahr neu angeschaffte Forstschlepper von seinem «Götti» Walter Hubmann getauft, ermöglicht es dem Forstbetrieb, viele Arbeiten schneller zu erledigen oder nicht fremd vergeben zu müssen. Forstwart und Maschinenführer Martin Bürgisser führte die Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeuges vor und gab anschliessend Auskunft über Masse und Gewichte des Holzschleppers.

Als weiterer Schwerpunkt wurde auf dem Rundgang auf die Erholungsfunktionen des Waldes eingegangen. Diese rücken seit längerem in den Vordergrund. Der Wald erbringt hier bereits vielseitige Leistungen wie zum Beispiel die Erholung an sich, Beratungen, viele Kilometer intakte Waldstrassen, zahllose Feuerstellen und Grillplätze und vieles mehr. Ebenso nehmen die Bedeutung und der Wert der Schutzfunktionen stetig zu. Der Lebensraum Wald ist für unzählige Pflanzen und Tiere überlebenswichtig geworden. Um diese zu unterstützen, werden verschiedene Reservate ausgeschieden. Im Forstrevier Heitersberg wird auf diese Weise auf über 100 ha Wald wertvolle Biotoppflege betrieben. Ein Teil dieser Arbeiten wird durch einzelne Reviergemeinden unterstützt. Hier machte Muntwyler auf die kantonale Initiative «Ja für euse Wald» aufmerksam. Mit zusätzlichen Mitteln aus der Staatskasse von umgerechnet 25 Franken pro Einwohner, die zweckgebunden in den Wald fliessen, können diese Waldleistungen auch zukünftig erbracht werden. Unter www.jafuereusewald.ch kön- nen Unterschriftenbogen heruntergeladen werden.

Zum Schluss und vor allem noch rechtzeitig vor dem Gewitterregen sass man gemütlich bei Wurst und Trank zusammen. (pm)

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