Auf Bedauern beschränkt

Noch immer gibt es - keine Lösung bei den wirtschaftlichen und strukturellen Schwierigkeiten im Bruno-Weber-Skulpturenpark.

Besucher im Bruno-Weber-Park – bald ein Bild der Vergangenheit? Foto: az/Archiv
Besucher im Bruno-Weber-Park – bald ein Bild der Vergangenheit? Foto: az/Archiv

Am 20. Oktober stellt der Skulpturenpark des Künstlers Bruno Weber seinen Betrieb ein. «Die erheblichen wirtschaftlichen und strukturellen Schwierigkeiten des Parks machen einen weiteren Betrieb unmöglich», heisst es in der Medienmitteilung von Brigitte Bitterli, Rechtsanwältin von Boner Rechtsanwälte und von der Stiftungsaufsicht eingesetzte kom- missarische Stiftungsrätin des Parks.

Aktuell sei zwar ein frappanter Anstieg der Besucherzahlen feststellbar, erklärte Bitterli auf Anfrage der Limmatwelle: «Das ist sehr erfreulich und zeigt, dass der Park doch sehr beliebt ist.» Dies sei sicher als Reaktion auf die Schliessungsmeldung zu sehen – andere Reaktionen hätten sich aber in Grenzen gehalten. «Die Meldung stösst grösstenteils auf Verständnis, man bedauert die Schliessung, aber mehr habe ich nicht gehört», berichtet Bitterli.

Die Stiftung konnte in den vergangenen Jahren keine Rücklagen zur Sanierung der Skulpturen und Bauwerke bilden. Das habe zueinem Investitionsrückstau geführt. Der Verlust von Gönnern habe die wirtschaftliche Lage der Stiftung weiter verschlimmert. Für eine Sanierung des Parks wären etwa eine Million Franken in den nächsten fünf Jahren sowie jährlich mindestens 200000 Franken für den Betrieb des Parks nötig, verbunden mit massiven Sparmassnahmen. «Wir sind schon lange auf Gönnersuche – bis jetzt hat sich aber noch niemand gefunden, auch auf die Medienmitteilung hin nicht», erklärt Bitterli.

Es fehle aber nicht nur am Geld, so Bitterli: «Wir brauchen auch dringend einen neuen Stiftungsrat. Ein Ingenieur, ein Anwalt und ein Ökonom und vorzugsweise ein Politiker wären als Stiftungsratsmitglieder ideal.» Die Probleme umfassen auch strukturelle und juristische Schwierigkeiten. Unter anderem müssen Eigentums- und Nutzungsverhältnisse besser geregelt werden, da der Park mehrere Eigentümer hat – nur ein Teil des Parks gehört der Stiftung, der andere Teil gehört der Familie Weber.

Die Gemeinden Spreitenbach und Dietikon seien involviert, aber natürlich können auch sie keine Millionenbeträge sprechen, um dem Park unter die Arme zu greifen, wie Bitterli erklärt. «Unsere Anliegen werden aber ernst genommen und wir werden von den Gemeinden so gut es geht unterstützt.»

Aktuell bestehen verschiedene Lösungsansätze in Bezug auf die Weiterführung des Parks: «Wir haben einen Sanierungsberater eingesetzt, der verschiedene Vorschläge unterbreitet hat.» Man befinde sich aber in einem Teufelskreis, wie Bitterli sagt; erst muss der Stiftungsrat wieder besetzt werden, dann muss das Geld da sein, und erst dann könne man sich für einen Vorschlag entscheiden.

Bruno-Weber-Park, für Besucher noch geöffnet bis und mit 19. Oktober, Samstag/Sonntag: 11–18 Uhr, Mittwoch: 13–18 Uhr.

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