In diesem Hort fehlen die Kinder

Die Kindertagesstätte «Wägwyser» hat noch viele Betreuungsplätze frei.

Symbolbild: Kinder spielen in einer Kita. (AZ Archiv)
Symbolbild: Kinder spielen in einer Kita. (AZ Archiv)

Bald tritt das Gesetz der familienergänzenden Kinderbetreuung in Kraft: Nach diesem Sommer müssen die Gemeinden den Zugang zu einem bedarfsgerechten Angebot an familienergänzender Betreuung von Kindern bis zum Abschluss der Primarschule sicherstellen.

Trotzdem fehlen in der Kindertagesstätte «Wägwyser» in Neuenhof die Kinder: «Wir haben immer noch viele Plätze frei», sagt Leiterin Andrea Borner.

Von den insgesamt 20 Plätzen für Kinder von zwei bis zwölf Jahren ist noch rund die Hälfte unbelegt. Besonders bei den Kindergarten- und Schulkindern fehle die Nachfrage. «Wir holen die Kinder von weiter her und aus anderen Gemeinden auch ab», sagt Borner. So bietet die Kindertagesstätte einen Fahrdienst, der zusätzlich verrechnet wird, an.

Alter Hort musste schliessen

Wieso die Plätze in der Kindertagesstätte trotzdem leer bleiben, weiss Borner nicht: «Vielleicht kennen uns die Leute noch zu wenig.» Denn die Kindertagesstätte «Wägwyser» ist vor noch nicht ganz zwei Jahren entstanden.

Damals musste der alte Hort an der Zürcherstrasse seine Türen schliessen: Die Gemeinde hat die Parzelle, auf der das Haus stand, verkauft, weshalb sich der Verein Tageshort Ende 2015 auflöste.

Auch entschied sich der Gemeinderat für die Subjektfinanzierung: Die finanzielle Hilfe wird seither direkt an die Eltern bezahlt. So kann das Betreuungsangebot frei gewählt werden.

Kita läuft sehr gut

Die Kita «Meister Petz» an der Industriestrasse in Neuenhof existiert schon länger und ist gut ausgelastet. Im Gegensatz zum «Wägwyser» werden dort bis anhin nur Kinder bis zum Kindergarten betreut. Ab August wird sich das jedoch ändern, dann eröffnet «Meister Petz» zusätzlich einen Hort.

«Bereits wurden einige Hortplätze intern vergeben. Aber wir haben noch ein paar Plätze frei», sagt Ramon Walther, Mitgründer der Kita. Er erklärt sich die Beliebtheit der Kita mit den grossen Räumlichkeiten, die sie anbieten.

Eine mögliche Konkurrenz für die Betreuung von Schulkindern stellt natürlich auch das Angebot der Schule selbst dar. So bietet die Schule Neuenhof einen Mittagstisch an. Dieser bestätigt, dass das Angebot sehr gut besucht wird.

Mehrere Häuser erlauben Flexibilität

Freie Plätze gibt es auch in den Nachbargemeinden. Allerdings längstens nicht so viele wie im «Wägwyser» in Neuenhof: «Freie Plätze haben wir immer, denn unsere Häuser sind sehr gross und flexibel nutzbar», heisst es vonseiten der Kindertagesstätten «Chäferstube» und «Wunderwelt» in Spreitenbach.

Allerdings zeichne sich die Tendenz ab, dass Mütter immer weniger arbeiten und die Kinder immer später und mit immer kleineren Pensen in die Kita eingeschrieben werden.

Einzelne Tag sind ausgebucht

Auch die Kita und der Hort von «Elements4kids» in Spreitenbach haben einige Plätze frei. Jedoch nicht sehr viele, denn das Angebot sei sehr gut ausgelastet. «Wobei rund 30 Prozent der Kinder aus anderen Gemeinden kommen», sagt Geschäftsleiter Beat Limacher.

Einzelne Tage seien besonders beliebt, wie Montag, Dienstag und Donnerstag, und daher meist ausgebucht.

Das bestätigt auch die «Kinder Oase» in Würenlos. Auch sie umfasst eine Kita sowie einen Hort. «Die beliebten Tage Dienstag und Donnerstag sind ausgebucht und es besteht für beide Häuser eine Warteliste», sagt Barbara Cook, Geschäftsleiterin. Dabei zeichne sich eine Tendenz ab, dass Babyplätze und Hortplätze gefragter sind als die Betreuung von Kindern im Alter von zwei bis vier Jahren.

Wettingen hat wenig Kinder aus anderen Gemeinden

Auch das «Chinderhuus Spatze-näscht» in Wettingen hat nur an bestimmten Tagen noch freie Plätze. «Unsere Babyplätze sind ab August meistens besetzt, bei den Kleinkindern ist noch Kapazität vorhanden. Auch unsere Hort-Gruppe ist gut besetzt», sagt Patricia Frei, Hausleiterin.

Der «Tagesstern» in Wettingen betreut Kinder ab dem Kindergarten bis zum Austritt aus der Primarschule an sieben verschiedenen Standorten in der Gemeinde. «Grundsätzlich haben wir immer Plätze. Wenn nicht am Wunschort, dann bieten wir nahegelegene Alternativplätze an», sagt Belinda Mastev, pädagogische Leiterin.

Anders als bei den anderen Limmatwelle-Gemeinden werden in Wettingen dabei kaum Kinder aus anderen Gemeinden betreut.

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