Legales Hanf in der Region

In Neuenhof und Baden haben CBD-Hanf-Filialen eröffnet. Wie das Geschäft mit dem legalen Gras läuft und was das für die Polizei bedeutet.

CBD-Gras ist legal, lässt sich aber von Auge nicht von dem illegalen Cannabis unterscheiden. Severin Bingler
CBD-Gras ist legal, lässt sich aber von Auge nicht von dem illegalen Cannabis unterscheiden. Severin Bingler

Hanföl, Konzentrate, Tinkturen, und Raucherzubehör: alles Cannabidiol-Hanfprodukte, kurz CBD, die es seit November 2017 in der «Green Passion»-Filiale in Neuenhof zu kaufen gibt. CBD-Hanf ist legal, denn es enthält nur ein Prozent des rauschbewirkenden Bestandteils THC. Daher beeinflusst CBD-Hanf weder Auffassungsgabe noch Wahrnehmung.

Bereits vor einem Jahr hat in Baden der CBD-Shop «Green Diamond» an der Rütistrasse eröffnet. «Das Geschäft läuft noch immer gut», sagt Selina Schulz, Verkäuferin.

Jüngere Leute würden besonders CBD-Hanf als Rauchware kaufen, während ältere Kunden eher an Ölen und Tinkturen gegen Schmerzen interessiert seien. «Wobei wir immer darauf aufmerksam machen, dass wir keine pharmazeutische Ausbildung besitzen», so Schulz.

Auch die Filiale in Neuenhof läuft: «Das Interesse unserer Kunden in der Region ist gross», sagt Natasha Rzeczewsky, Filialleiterin. CBD sei dabei, sich zu einem Trend zu entwickeln. Denn das legale Hanf sei nicht nur eine wirksame Naturmedizin, sondern auch ein Lifestyleprodukt mit Potenzial.

Polizei wendet Schnelltest an

Von Auge ist der CBD-Hanf aber nicht von dem illegalen Cannabis zu unterscheiden. Wie also handhabt die Polizei den legalen Hanf?

«Die Polizei ist in der Lage, CBD-Hanf mittels Testverfahren von illegalem Cannabis zu unterscheiden», erklärt Roland Jenni, Leiter Regionalpolizei Wettingen-Limmattal. Wobei bis zu zehn Gramm Cannabis legal mitgeführt werden dürfen.

«Stellt unsere Repol im Rahmen von Personenkontrollen Cannabiskonsum fest, wird der Cannabis sichergestellt und die Person zur Anzeige gebracht oder im Ordnungsbussenverfahren gebüsst», sagt Jenni. CBD-Hanf werde natürlich nicht eingezogen.

Im Limmattal hat die Repol bisher aber keine Zunahme des legalen Hanfs festgestellt. «Dass vermehrt CBD-Hanf in der Öffentlichkeit konsumiert wird, können wir nicht bestätigen», sagt Jenni. Auch Verwechslungen von legalem CBD- mit illegalem Hanf seien noch nicht vorgekommen.

Keine Jagd auf Cannabis-Konsumenten

Ähnlich sieht es bei der Kantonspolizei Aargau aus. «CBD ist bei uns im polizeilichen Alltag kaum ein Thema. Besteht bei Fahrzeuglenkern der Verdacht auf Einfluss von Marihuana, gibt ein Schnelltest den Ausschlag für eine allfällige Blut- und Urinprobe», sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau.

Allerdings verläuft der Test nur bei THC-haltigem Hanf positiv, CBD-Hanf wird nicht angezeigt. Für allfällige Verwechslungen der mitgeführten Substanzen nutzt auch die Kantonspolizei einen Schnelltest vor Ort, welcher Aufschluss gibt, um welches Hanf es sich handelt.

Gezielte Jagd auf Cannabiskonsumenten macht die Kapo nicht. «Unser Fokus liegt auf den Drogenhändlern, die in grossem Stil illegale Hanfplantagen betreiben», erklärt Graser.

Entdeckt die Kapo eine illegale Plantage, werden die Pflanzen sichergestellt und im Labor analysiert. Graser: «Die uns bekannten CBD-Hanfbauern haben alle die notwendigen Bewilligungen und sind kein Problem.»

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