Übergangskonzept für Kinderbetreuung gefordert

Der Souverän hat an der Wintergmeind allen Anträgen zugestimmt und den Voranschlag 2016 genehmigt.

146 von 3380 Stimmberechtigten nahmen am Montag an der Gemeindeversammlung teil.Bild: bär
146 von 3380 Stimmberechtigten nahmen am Montag an der Gemeindeversammlung teil.Bild: bär

Zu längeren Voten führten die Traktanden 2 (Personalwesen) und 3 (Familienergänzende Kinderbetreuung). Bevor die 146 anwesenden Stimmbürger den Antrag über die Pensenerhöhung in den Bereichen Soziale Dienste um 150% und in der Schulverwaltung um 20% grossmehrheitlich genehmigten, gab es mehrere Wortmeldungen. Es wurden detaillierte Ausführungen zum Stellenplan gewünscht, die der Gemeinderat und der Finanzverwalter lieferten. Ein Einwohner berichtete ausführlich von seinen negativen Erfahrungen mit den Sozialen Diensten und bat den Gemeinderat, sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr vorkomme. Gemeindepräsidentin Susanne Voser argumentierte, dass die Pensenauf-stockung nötig sei, damit die Arbeit zur Zufriedenheit erledigt werden könne.

Unter Traktandum 3 stimmte der Souverän dem Wechsel von der Objekt- zur Subjektfinanzierung zu. Mit dieser Finanzierungsart könnten künftig auch neue Angebote unterstützt werden. «Wenn sie dem zustimmen, werden wir eine neue Tarifordnung erstellen», informierte Gemeinderat Andreas Muff.

«Ich bin einverstanden, dass mehr Kinder profitieren können, aber alle, die profitieren wollen, sollen auch profitieren können», sagte eine anwesende Stimmbürgerin und bat darum, dass genug Geld für Kinder- und schulergänzende Betreuung zur Verfügung gestellt werde. Auch bei den anderen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern war der Wechsel von der Objekt- zur Subjektfinanzierung unbestritten und sie stimmten grossmehrheitlich mit 9 Gegenstimmen zu.

Was hingegen zu diversen Voten führte, war die Auflösung des Horts. «Ich bedauere, dass es keine Ersatzlösung gibt», bemerkte eine Frau aus dem Publikum. «Man sagte, dass man uns bei der Suche nach einer Liegenschaft unterstützen werde. So wurden wir zwei Jahre lang hingehalten», sagte Andreas Eggmann, ehemaliges Hort-Vorstandsmitglied an der Gemeindeversammlung. Auf die Kritik, der Gemeinderat hätte nicht ehrlich kommuniziert, entgegnete Muff: «In der Arbeitsgruppe waren Hort-Mitglieder vertreten. Sie waren über alle Entscheide informiert und haben sie mitgetragen.»

Patrick Walter, der Vater eines Kindes, das einen Tag im Hort betreut wird, zeigte sich erfreut über die Grundhaltung des Gemeinderates, familienergänzende Betreuungsangebote zu unterstützen. Er bemängelte jedoch, dass es nach der Hortschliessung ab Juli 2016 in Neuenhof kein professionelles Betreuungsangebot für Kindergarten- und Schulkinder mehr gebe. «Auch für den mittelfristigen Zeithorizont für Sommer 2017 steht noch keine zentrale und professionelle Lösung in Aussicht.» Er stellte an der Gemeindeversammlung deshalb einen Antrag für die Ausarbeitung einer Umsetzungsstrategie und eines Übergangskonzeptes «familienergänzende Betreuung» bis zur nächsten Gemeindeversammlung im Juni. Gemeindepräsidentin Voser nahm den Antrag entgegen.

Dem Voranschlag 2016 wurde zugestimmt. Der Steuerfuss bleibt bei 115%. Das Budget weist einen Ertragsüberschuss von 250650 Franken auf, was einer Steigerung um rund 160000 Franken gegenüber dem Vorjahr entspricht. «Wir können die anstehenden Investitionen stemmen», sagte der Präsident der Finanzkommission, Martin Uebelhart. Der Voranschlag zeige erneut, «dass wir in Neuenhof ein Ertrags- und nicht ein Ausgabeproblem haben.»

Unter Verschiedenem wurde das Pilotprojekt «Littering Bahnhof Neuenhof» positiv erwähnt. Dank dem Reinigungseinsatz von Sozialhilfebezügern sei das Bahnhofareal merklich sauberer. Es wurde angefragt, ob man etwas Ähnliches auch im Friedhof initiieren könne.

«Ich habe null Verständnis, dass heute Abend nicht über das Traktandum Spitex abgestimmt werden kann», sagte Bruno Fessler, Präsident des Spitexvereins, am Schluss der Versammlung. Der Gemeinderat hatte angekündigt an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung im März über die Gründung einer gemeinnützigen Spitex AG abstimmen zu lassen, sofern die Gemeinden Killwangen und Spreitenbach dem vorgängig zustimmen. Man müsse zuerst wissen, was diejenigen abstimmen, bei denen sich Widerstand dagegen rege, da man dieses Projekt nur gemeinsam realisieren könne, so Voser.

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