Diese Powerfrau ist immer im Einsatz für die Jugend

Tamara Thomann (36) ist als Präsidentin des Elternvereins zurückgetreten. Sie will sich weiterhin für Jugendliche im Dorf einsetzen.

Tamara Thomann ist weiterhin Mitglied des Elternvereins. Sie will sich vor allem für die Jugend einsetzen.Barbara Scherer

Tamara Thomann ist weiterhin Mitglied des Elternvereins. Sie will sich vor allem für die Jugend einsetzen.Barbara Scherer

Sie will sich für einen Jugendtreff im Dorf stark machen.

Sie will sich für einen Jugendtreff im Dorf stark machen.

Tamara Thomann und die neue Präsidentin Sibylle Müller (r.) in einer Kissenschlacht.

Tamara Thomann und die neue Präsidentin Sibylle Müller (r.) in einer Kissenschlacht.

Winzige Stühle stehen um einen kleinen Tisch, auf der Spielzeugküche stehen Minipfannen und in einer Ecke türmen sich bunte Kissen. Doch Kinder sind heute keine im Spielgruppenraum des Elternvereins Killwangen anzutreffen: Das alte Schulhaus ist leer.

Tamara Thomann zeigt auf die Kinderstühle: «Auf denen haben wir auch schon eine Sitzung abgehalten.» Die 36-Jährige mit den kurzen Haaren und den blauen Augen beginnt zu schmunzeln: «Das war aber nicht so bequem.»

Für ein längeres Gespräch eigene sich dann doch eher der Sitzungstisch im oberen Stock. Tamara Thomann ist Mitte Januar nach fünf Jahren von ihrem Amt als Präsidentin des Elternvereins Killwangen zurückgetreten.

Im Einsatz für ihr Dorf

Die gebürtige Killwangenerin wirkt im ersten Moment bedächtig. Doch schnell wird klar, hinter der ruhigen Fassade steckt eine Powerfrau. Thomann arbeitet bei Siemens als Fachspezialistin Service-Logistik.

In ihrer Freizeit ist sie seit zehn Jahre ein aktives Vereinsmitglied des Elternvereins, davon war sie sechs Jahre im Vorstand. Zudem gehört sie dem Turnverein im Dorf an. Doch damit nicht genug: Zu Hause warten jeden Tag ein Ehemann und vier Kinder auf Thomann. «Bei mir läuft immer etwas.»

Aufgewachsen ist Thomann in der Gastronomie. Die Eltern führten ein Restaurant im Dorf. Sie wollte aber Flug- oder Bahnverkehrsleiterin werden. Doch weil die Ausbildungsplätze sehr beschränkt waren, entschied sie sich schliesslich für eine KV-Lehre. Wie ihre Eltern ein Restaurant führen, das war nie ihr Plan.

Vom Spielplatz in den Vorstand

Dem Elternverein begegnete Tamara Thomann schliesslich auf dem Spielplatz: Sie zögerte nicht lange und trat dem Verein bei. «Ich durfte dann auch gleich meinen ersten Event organisieren, das war toll.»

Denn Thomann stellt gerne etwas auf die Beine. Sie setzte sich für einen Tag auf dem Bauernhof sowie den Besuch eines Zauberers im Programm des Elternvereins ein.

Als sie zur Präsidentin gewählt wurde, sorgte Thomann als Erstes für eine flache Hierarchie im Verein. «Im Vorstand sind alle gleichwertige Mitglieder. Wir arbeiten als Team.»

Dabei habe sie in ihrer Präsidentenzeit viel gelernt. So sei sie es anfangs nicht gewohnt gewesen, vor vielen Leuten zu sprechen. Heute gehe das. «Ich werde aber immer noch rot.» Tamara Thomann beginnt zu lachen.

Die Frau mit dem Plastiksack

Vier Kinder, einen Verein leiten und arbeiten – war ihr das nie zu viel? Thomann schüttelt den Kopf. Die Organisation müsse stimmen. «Zudem war ich manchmal etwas minimalistisch und habe alles auf den letzten Drücker gemacht», so Thomann mit einem Augenzwinkern.

Funktioniert hat es aber immer. Dabei wird den Mitgliedern besonders Tamara Thomanns Plastiksack im Gedächtnis bleiben. «Sie hat ihre Unterlagen immer in einem Sack an die Sitzungen gebracht», sagt Sibylle Müller, die neue Präsidentin des Elternvereins.

Vermissen wird Thomann vor allem das Team. Denn die Arbeit im Vorstand und als Präsidentin hat Thomann nachhaltig geprägt. Für die Zukunft möchte sich die Killwangenerin weiterhin im sozialen Bereich einsetzen: Vielleicht werde sie sich sogar beruflich umorientieren. Doch als Erstes will sich Thomann für eine Jugendkommission und einen Jugendtreff in der Gemeinde starkmachen. Zeit dafür habe sie jetzt.

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