Er will den Zusammenhalt des Gemeinderats stärken

Markus Schmid ist seit einem Monat als Gemeinderat aktiv. Obwohl er voher nicht politisch aktiv war, geht der geborene Killwangener die neue Herausforderung gelassen an.

Markus Schmid (CVP)) war bislang nicht politisch aktiv. Jetzt ist er seit einem Monat Gemeinderat. Barbara Scherer
Markus Schmid (CVP)) war bislang nicht politisch aktiv. Jetzt ist er seit einem Monat Gemeinderat. Barbara Scherer

Ein gepunktetes Einstecktuch ragt aus der Brusttasche des Sakkos. Die Hände hat er gefaltet vor sich auf dem Tisch platziert. Sein Blick schweift durch den Raum. Dann lächelt er: «Das war früher das Büro des Gemeindeschreibers, meines Lehrmeisters.» Markus Schmid sitzt im Sitzungszimmer der Gemeindekanzlei.

Der neu gewählte CVP-Gemeinderat kennt das Gebäude nur allzu gut, hat er doch als Jugendlicher seine Lehre in der Gemeindeverwaltung absolviert. Das Dorf kennt der geborene Killwangener in- und auswendig. Für zehn Jahre habe er zwar im Furttal gewohnt: «Doch es hat mich zurückgezogen.»

Seit einem Monat agiert Schmid nun als aktives Ratsmitlied. Er hat sein Amt verfrüht angetreten, weil sein Vorgänger Patrick Bellini frühzeitig abgetreten ist. «Ich betreue aber noch nicht aktiv Geschäfte, momentan arbeite ich mich noch ein», sagt Schmid. Nebenbei arbeitet er Vollzeit: Es sei anstrengend, aber gut machbar.

Politik ist wie ein Unternehmen

Der 51-Jährige betreut die Ressorts Finanzen, Schule und Kindergarten, Gesundheit, Altersforum sowie Asylwesen. Dabei fühlt sich Schmid besonders bei den Finanzen zu Hause: 19 Jahre lang hat er bei der Sportfirma Nike als Finanzchef gearbeitet. Seit sechs Jahren ist er nun, ebenfalls als Finanzchef, in der Baubranche tätig. Politisch war Schmid aber bisher nicht aktiv. Ein Sprung ins kalte Wasser?

«Nein. Für mich ist es sehr ähnlich: Ich betreue die Geschäfte wie in einem Unternehmen.» Nur die Abläufe seien etwas langsamer. Schmid schmunzelt. «Das braucht halt mehr Geduld.» Dabei wolle er nicht hartnäckig die Parteilinie verfolgen, sondern jedes Geschäft seriös betreuen. Schmid richtet sich auf und zupft die Anzugsjacke zurecht.

Partei gibt Rückhalt

Zur CVP gehört der frischgebackene Gemeinderat ebenfalls erst seit seiner Kandidatur. «Ich wurde sozusagen rekrutiert. Aber ich wollte auch den Rückhalt einer Partei für dieses Amt.» Nicht nur für das Wahlergebnis, sondern auch als Anlaufstelle bei Fragen. Und für den Austausch mit aktiven und ehemaligen Politikern sei die Zugehörigkeit zu einer Partei wichtig.

Mit der CVP könne er sich gut identifizieren: «Politisch bin ich in der Mitte orientiert und als Vater sagt mir die Familienpolitik der Partei zu.» Dank seinen zwei Söhnen ist Schmid auch immer auf dem Laufenden bezüglich Schulwesen und hält den Kontakt zu den anderen Eltern in der Gemeinde.

Durch seine Nähe zum Dorfleben erfährt Schmid einen grossen Rückhalt in der Bevölkerung. «Doch dass ich mit einem so guten Resultat gewählt worden bin, hätte ich trotzdem nicht erwartet.» Das sei auch mit grossen Erwartungen verknüpft.

Schmid rückt näher an den Tisch und faltet die Hände: «Ich bin glücklicherweise relativ stressresistent. Mir ist im Moment der Zusammenhalt des Gemeinderats wichtig.» Nur in einem gut funktionierenden Team könne der Gemeinderat Erfolg haben.

Schmid bezeichnet sich selber auch als Teamplayer und hofft, dass seine Bestrebungen auch in der Bevölkerung wahrgenommen werden. Denn immer wieder sei der Gemeinderat vonseiten der Stimmbürger kritisiert worden. Schmid zieht die Augenbrauen zusammen, auf seiner Stirn bildet sich eine tiefe Falte: «Sachliche und faire Kritik ist gut, aber der Ton macht es aus.»

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