«Geschenkemüssen nicht neu, aber sicher schön sein»

Fleissige Killwangenerinnen sammelten Geschenke für Kinder in Rumänien.

Rose Schori, Irmgard Roffler und Marlen Würsch (v.l.) machen Päckli. Foto: zVg
Rose Schori, Irmgard Roffler und Marlen Würsch (v.l.) machen Päckli. Foto: zVg

«Im Rundbrief einer gemeinnützigen Hilfsorganisation habe ich vor zehn Jahren von den Weihnachtspäckli erfahren, und dass sie in Rumänien an Weihnachten sonst nichts bekommen», erzählt Marlen Würsch. Das habe die 82-Jährige betroffen gemacht. Sie entschied sich damals, ein, zwei Päckli für die Kinder in Rumänien zu machen. Die Killwangenerin erzählte auch ihren Schwestern und anderen Frauen davon. So kamen immer mehr Päckli zusammen. Ein knappes Dutzend Frauen haben heuer rund 140 Geschenkpäckli zusammengestellt.

Mittlerweile packen auch einige Landfrauen aus Killwangen mit ein, und der Verein beteiligt sich auch finanziell an der Aktion. Die von der Bevölkerung spendierten Geschenke werden mit Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Schokolade, Malheft oder -block ergänzt. «Dieses Jahr haben wir so viele Mützen gestrickt, dass wir in jedes Päckli noch eine Mütze legen konnten», sagt die Gründerin. Je nach Alter des beschenkten Kindes werden noch Puppe, Plüschtier, Kleidung, Spielsachen oder Werkzeuge dazugelegt. Marlen Würsch sammelt das ganze Jahr Geschenke und kauft beispielsweise in Brockenhäusern schöne Holzspielsachen ein. «Es muss nicht neu, aber schön sein. Wir hätten ja nicht Freude, wenn wir als einziges Geschenk etwas Altes, nicht mehr Schönes bekämen.»

Mittlerweile sind die 140 Geschenkpakete mit schönem Papier eingepackt und mit Schleife und Etikette versehen. Darauf ist notiert, für welches Geschlecht und Alter das Geschenk bestimmt ist. Margrit Guertner, eine der Landfrauen von Killwangen, wird die Päckli im November zur gemeinnützigen Hilfsorganisation Rumänien Direkthilfe nach Seon bringen. Von dort aus werden die Päckli mit einem Lastwagen in den Nordosten von Rumänien ins Lager gebracht und danach in abgelegenen Regionen an arme Familien verteilt. «Pro Jahr verteilen wir 2000 bis 3000 solche Päckli, die aus den Kantonen Aargau und Zürich stammen», sagt Felix Fischer von der Hilfsorganisation Rumänien-Direkthilfe.

Die Spender haben auch die Möglichkeit, auf einer solchen Reise dabei zu sein. Weder Marlen Würsch noch Margrit Guertner haben das schon gemacht. Gerne schauen sie sich aber danach im Rundbrief die Fotos der strahlenden Kindergesichter an, wenn sie die Geschenke auspacken. «Solange ich fit bin, werde ich weitermachen», sagt die Initiantin. Man lebe in der Schweiz schliesslich im Luxus und hätte trotz Spenden selber noch mehr als genug. «Das Geschenkesammeln macht Freude, so habe ich das ganze Jahr Weihnachten», freut sich Marlen Würsch. Auch sie selber habe gerne Geschenke: «Man soll nicht nur geben, sondern darf auch mal nehmen.»

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